Kolbe, Carl Wilhelm: Studie einer Kopfweide


Kolbe, Carl Wilhelm -- Studie einer Kopfweide.
Graphitzeichnung. 23,8 x 31,8 cm. Bezeichnet: "C.W. Kolbe 1823".
Carl Wilhelm Kolbe hatte sich im Figurenstudium ausgebildet, doch sein eigentliches Interesse galt der Landschaft. Anthonie Waterloo und Salomon Gessner nannte er seine Vorbilder. Kolbe komponierte seine Landschaften und idyllischen Szenerien im Atelier nach eigenen Skizzen. Mit sicherer Hand und kräftigem Strichwerk ist die vorliegende Studie einer Weide dynamisch modelliert. Die delikate Zeichnung in weichem Graphit schafft einen anmutigen Natureindruck von großer Lebendigkeit. Sie ist unten links bezeichnet und auf das Jahr 1823 datiert
.
Kolbe war erst in fortgeschrittenem Alter zur Kunst gelangt und hat dann ausschließlich als Zeichner und Radierer gearbeitet. Gleichzeitig beschäftigte er sich als Sprachwissenschaftler, verfasste mehrere namhafte philologische Abhandlungen und erhielt 1810 an der Universität Halle den Doktorgrad. Auf Empfehlung Daniel Chodowieckis nahm Kolbe 1790 das Kunststudium an der Berliner Akademie auf. Er erwies sich als ein talentierter Schüler und wurde bereits 1795 in die Reihen der Akademiemitglieder aufgenommen. Noch im selben Jahr hatte Kolbe sich in Dessau niedergelassen und wurde 1798 vom Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt (1740-1817) zum Hofkupferstecher und Lehrer für Zeichnen und französischen Sprachunterricht an der Hauptschule in Dessau berufen. Trotz des bescheidenen Renommees seines Postens entwickelte Kolbe eine einflussreiche Lehrtätigkeit, zu seinen Schülern zählten die Gebrüder Olivier und Franz Krüger.
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