Sperl, Johann


Sperl, Johann geb. Johann Spörl, 1840 in Buch bei Nürnberg - 1914 in Bad Aibling, deutscher Maler, 1858/1859 Besuch von Zeichenkursen an der Nürnberger Kunstgewerbeschule, das Institut leitete zu jener Zeit der vielseitige Historienmaler und Bildhauer August von Kreling, in der Kunstgewerbeschule lernte Sperl die Maler Rudolf Hirth du Frênes und Theodor Alt kennen, die sich 1865 an der Akademie in München wieder begegneten und später dem engeren Leibl-Kreis angehören sollten, in München studierte Johann Sperl u.a. in der Meisterklasse bei Karl Theodor von Piloty und war ein enger Freund von Wilhelm Leibl, mit dem er ab 1884 in einer Künstlergemeinschaft lebte, mit dem Maler Max Liebermann verband ihn ein jahrelanger Austausch, "Kücheninterieur eines Bauernhauses", Öl/Malkarton, die uralten Bauernhäuser üben zu der Zeit auf Maler der Münchner Schule wie Leibl, Defregger, Trübner und Schuch eine Faszination aus und bilden eine eigene Gattung der Interieurmalerei, Sperls Kücheninterieur gerät über die Einfachheit des Motivs zu einer Farbvariation in dunkler, intensiver Monochromie, gegen die er bewusst malerisch das helle Leuchten des Fensters mit dem Wiederschein des einfallenden Lichtes am Herd u. der Wand setzt, in solchen Darstellungen der Bauernstuben drückt sich nicht zuletzt der Siegeszug des Realismus aus, der von jeglicher Pose und Künstlichkeit Abstand nimmt und das Leben der einfachen Bevölkerung in die Bildwürdigkeit erhebt, li. un. sign., rücks. im Klebeetikett sign., u. auf d. Ra. mit schwarz bez., partiell min. Retuschen, Ra., ca. 35x44cm, Lit.:AKL CV, 2019, 255; ThB XXXI, 1937, S. 361, Internet


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